Pandemie: CCV begrüßt Rücknahme der Regierungsbeschlüsse und appelliert an die Politik

Berlin, 24.03.2021. Am 22./23. März 2021 berieten Bundeskanzlerin Merkel sowie die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Bundesländer ein weiteres Mal über die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie. In diesem Rahmen wurde beschlossen, dass der 1. April (Gründonnerstag) und der 3. April (Karsamstag) 2021 als Ruhetage definiert werden sollten. An Karsamstag sollten nur Lebensmittelgeschäfte geöffnet werden. Diese Beschlüsse wurden von Wirtschaftsverbänden wie dem Call Center Verband Deutschland e. V. (CCV), von der Opposition und sogar von Mitgliedern der Regierungsparteien kritisiert. Heute wurden nun diese Beschlüsse zurückgenommen. Der CCV begrüßt diese Entscheidung.

Seit mehr als einem Jahr stellt die COVID-19-Pandemie Gesellschaft sowie Wirtschaft vor große Herausforderungen. Die vom CCV vertretene Call- und Contactcenter-Branche bekennt sich zu ihrer Verantwortung nicht zuletzt auch gegenüber ihren Mitarbeitenden und leistet ihren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie, etwa durch eine konsequente Einhaltung von Hygienevorschriften, durch Homeoffice-Angebote und durch ihren Service für Kunden, Patienten sowie Unternehmen.

Besonders von der Pandemie betroffene Unternehmen sowie ganze Branchen sind in ihrer Existenz gefährdet. Der von Bund und Ländern zunächst beschlossene, nicht durchdachte „Oster-Lockdown“ sorgte für zusätzliche Verunsicherung. Call- und Contactcenter sind in fast allen Wirtschaftszweigen anzutreffen. Sie garantieren den Kunden einen umfassenden Service, von der Bestellung über den Support bis hin zur Gewährleistung und der Durchsetzung von Verbraucherrechten. Call- und Contactcenter sind das Synonym für besten Kundenservice, sind im Wirtschaftsleben darum unerlässlich und stellen eine bedeutende Branche dar. Um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten, setzen die Unternehmen vielfach auf eine rollierende Personalplanung, eine verlässliche Erreichbarkeit und haben Verträge mit Auftraggebern zu erfüllen. Durch die spontane Entscheidung, Gründonnerstag und Karsamstag zu „Ruhetagen“ zu erklären und hierbei auch 24 Stunden nach dem Beschluss eine genaue, wirtschaftlich praktikable und rechtssichere Regelung schuldig zu bleiben, wurden die bereits gebeutelten Unternehmen ein weiteres Mal in hohem Maße verunsichert. Bundeskanzlerin Merkel sowie die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten nahmen heute im Rahmen einer kurzfristig anberaumten Videokonferenz die Beschlüsse zu einem „Oster-Lockdown“ zurück.

„Bedeuten solche Ruhetage, dass in vielen Betrieben nicht gearbeitet werden darf? Was bedeutet dies für geschlossene Verträge mit Auftraggebern? Hier drohen Vertragsstrafen für Dienstleiter. Und was heißt das für unsere Mitarbeitenden in Bezug auf Feiertagszuschläge oder Entgeltfortzahlung? Für zeitkritische Projekte und Lieferketten? Diese Fragen hätten sich in Deutschland kurzfristig millionenfach gestellt, hätte die Politik an ihren Beschlüssen festgehalten“, gibt CCV-Präsident Dirk Egelseer zu bedenken. „Spontan beschlossene Betriebsstilllegungen sind nicht darstellbar und würden zu einem zusätzlichen erheblichen wirtschaftlichen Schaden führen. Zudem ist der Arbeitsplatz dank Hygienekonzepten und Coronatests ein vergleichsweise sicherer Ort. Darum begrüßen wir die Rücknahme der gestrigen Entscheidung.“

„Die Politik hat die rechtlichen und wirtschaftlichen Folgen ursprünglich überhaupt nicht durchdacht. Der Beschluss traf alle Branchen gleichermaßen: Dienstleistungsunternehmen wie Call- und Contactcenter, Handwerker, Ärzte, Handel, die produzierende Industrie – alle“, betont CCV-Justiziar Constantin Jacob. „Wir appellieren darum an die politischen Entscheidungsträger, bei künftigen Beschlüssen noch stärker darauf zu achten, wie die Maßnahmen rechtlich umgesetzt werden können und ob sie verhältnismäßig sind. Die Arbeitgeber stehen zur ihrer Verantwortung als wichtiger Teil der Pandemiebekämpfung. Aber die Ruhetage hätten branchenübergreifend zu großen wirtschaftlichen Schäden geführt und der Mittwoch vor Ostern sowie der Karsamstag hätten zudem zu Pandemietreibern werden können, wäre der Handel an Gründonnerstag geschlossen geblieben.“

Weitere CCV-Informationen:

Corona-Infoseite des CCV: https://cc-verband.de/themen/covid-19-pandemie

CCV-Kampagne #WirSindBereit: https://cc-verband.de/themen/wirsindbereit

CCV-Kampagne #WirSagenDanke: https://cc-verband.de/themen/wirsagendanke

Über den CCV
Der Call Center Verband Deutschland e. V. (CCV) ist die Stimme der deutschen Call- und Contactcenter-Branche sowie ihrer Dienstleister. Zu dem Wirtschaftszweig mit über 560.000 Beschäftigten zählen neben eigenständigen Service- auch Inhouse-Callcenter in Unternehmen. Mit seinen Mitgliedsunternehmen repräsentiert der CCV führende Call- und Contactcenter aus den Bereichen Handel, Finanzen, Industrie und Dienstleistung. Als größter Verband in diesem Bereich vertritt er die Interessen gegenüber Medien und Politik und ist innerhalb der Branche eine anerkannte Plattform für fachspezifischen Informationsaustausch. Der CCV bietet zudem ein umfangreiches Netzwerk für beste Branchenkontakte.

Pressekontakt
Sandra Fiedler, Managerin Public Relation, Marketing & Events
E-Mail: presse@cc-verband.de
www.cc-verband.de